Biogas von A bis Z
Abbau
Die Zerlegung von aus vielen Atomen bestehenden org. Verbindungen in einfachere Verbindungen oder Moleküle durch biotische und abiotische Prozesse. Beim biotischen Abbau findet die Zersetzung durch biologische Prozesse (z. B. durch Enzyme oder Mikroorganismen), bei der abiotischen Zersetzung durch chemische (z. B. langsame Oxidation, Verbrennung, Umwandlung) oder physikalische (z. B. UV-Strahlung) Prozesse statt.
Abbaubarkeit
Die Eigenschaft eines Stoffes, durch biochemische, chemische oder physikalische Reaktionen umgewandelt werden zu können. Endprodukte der Reaktionen sind entweder andere Verbindungen (Metabolite) oder im Falle der vollständigen Mineralisierung CO2, H2O, NH3.
Abbaugrad
Der Grad des biologischen oder chemischen Abbaus organischer Verbindungen.
Ammoniak (NH3)
Stickstoffhaltiges Gas, entsteht aus dem Abbau stickstoffhaltiger Verbindungen, wie z. B. Eiweiß, Harnstoff und Harnsäure.
Anaerobe Bakterien
Mikroorganismen, die in einer Umgebung leben und sich reproduzieren, in der kein freier oder gelöster Sauerstoff vorkommt.
Anaerober Abbau
Abbau organischer Substanzen durch anaerobe Bakterien, teilweise unter Freisetzung von Biogas.
Aufbereitung
Verfahrensschritt zur Vorbehandlung (z. B. Zerkleinern, Abtrennung von Störstoffen, Homogenisierung...)
Basissubstrat
Zur Vergärung bestimmter Wirtschaftsdünger.
Biogas
Produkt des anaeroben biologischen Abbaus organischer Substrate. Enthält ca. 45-70 % Methan, 30-55 % Kohlendioxid, geringe Mengen an Stickstoff, Schwefelwasserstoff und anderer Spurengase.
Biogasanlage
Anlage zur Erzeugung, Lagerung und Verwertung von Biogas unter Einschluss aller dem Betrieb dienenden Einrichtungen und Bauten. Die Erzeugung erfolgt aus der Vergärung organischer Stoffe.
Blockheiz-Kraftwerk (BHKW)
Aggregat zur Erzeugung von Elektro- und Wärmeenergie auf der Basis eines Motors und eines daran gekoppelten Generators.
Cosubstrat
Vergärung bestimmter organischer Stoffe, die kein Wirtschaftsdünger sind.
C/N-Verhältnis
Verhältnis der Kohlenstoff- zur Stickstoffmenge. Das C/N-Verhältnis im zu vergärenden Gut ist für einen optimalen Gärprozess wichtig (ideal: 13/30). Das C/N-Verhältnis im vergorenen Gut lässt eine Aussage über die Stickstoffverfügbarkeit bei der Düngung zu (ideal ca. 13).
Durchsatz
Die einer Anlage zugeführte und verarbeitete Menge je Zeiteinheit.
Emission
Abgabe von z.B. Rauch, Gasen, Staub, Abwasser oder Gerüchen an die Umwelt. Emittiert werden können aber auch Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme.
Entschwefelung
Verfahrensschritt (biologisch oder chemisch) zur Fällung des Schwefelanteils aus dem Biogas.
Explosionsgefährdete Bereiche
Räumliche Bereiche, in denen auf Grund der örtlichen und betrieblichen Verhältnisse eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann.
Fermenter (Reaktor, Behälter, Gärbehälter, Faulbehälter)
Behälter, in dem der mikrobiologische Abbau des Substrates bei gleichzeitiger Biogasbildung stattfindet.
Feststoffeinbringung
Verfahren zur Einbringung von nicht pumpfähigen Substraten oder Substratgemischen direkt in den Fermenter.
Fettabscheider
Anlage zum Abscheiden nicht emulgierter organischer Öle und Fette, die z. B. in den Abwässern von Gaststätten, Großküchen, Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben der Fleisch- und Fischindustrie, Margarinefabriken und Ölmühlen enthalten sind (vgl. DIN 4040).
FOS/TAC
FOS/TAC steht für die Bestimmung der Flüchtigen Organischen Säuren im Verhältnis zur Carbonat-Pufferkapazität (Total Anorganic Carbon).
Gärrest
Rückstand der Biogasgewinnung, Output des Fermenters.
Gärrestlager (Güllelager)
Behälter oder Erdbecken, in dem Gülle, Jauche sowie das vergorene Substrat vor der weiteren Nutzung gelagert wird.
Gasdom
Aufsatz auf dem Gärbehälter, in dem das Biogas gesammelt und abgezogen wird.
Gaslager
Raum oder Bereich, in dem der Gasspeicher untergebracht ist.
Gasspeicher
Gasdichter Behälter oder Foliensack, in dem das Biogas zwischengespeichert wird.
Hygienisierung
Verfahrensschritt zur Reduzierung und/oder Eliminierung von Seuchenerregern und/oder Phytopathogenen. Hinweise zu dem Verfahren geben BioAbfV oder EG-Hygiene-VO.
Inverkehrbringen
Das Anbieten, Vorrätighalten zur Abgabe, Feilhalten und jedes Abgeben von Produkten an andere.
k-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient, auch k-Wert genannt, ist ein Maß für die Güte der Wärmedämmung. Er gibt den Wärmestrom an, der bei einem Temperaturunterschied von einem Grad Celsius durch einen Quadratmeter eines Bauteils fließt. Je kleiner der k-Wert ist, desto geringer sind die Wärmeverluste.
Kohlendioxid
Farbloses, unbrennbares, leicht säuerlich riechendes, ungiftiges Gas, das neben Wasser als Endprodukt aller Verbrennungsvorgänge entsteht.
Kondensat
Im Fermenter entstandenes Biogas ist mit Wasserdampf gesättigt und muss vor Verwertung im BHKW entwässert werden. Die gezielte Kondensation erfolgt über eine ausreichend angelegte Erdleitung in einen Kondensatabscheider oder über eine Trocknung des Biogases.
Kraft-Wärme-Kopplung
Gleichzeitige Umwandlung von eingesetzter Energie in elektrische (oder mechanische) Energie und in Wärme, die zur energetischen Nutzung bestimmt ist (Nutzwärme).
Methan (CH4)
Farbloses, geruchsloses und ungiftiges Gas. Verbrennt zu Kohlendioxid und Wasser. Methan zählt zu den wichtigsten Treibhausgasen und ist Hauptbestandteil von Bio-, Klär-, Deponie- und Erdgas.
Mimikry
Mimikry lautet in der Natur die Bezeichnung für bestimmte Nachahmungen. Ein solches Phänomen wird beispielsweise für einen Nachahmer der Putzerfische beschrieben. Obwohl die beiden Fische unterschiedlichen Fischfamilien angehören, sind sie kaum zu unterscheiden. Der Nachahmer kopiert Aussehen und Verhalten des Putzerfisches und mischt sich gern unter die Guten.
Kommt ein „Kunde“, beißt er ein nahrhaftes Stück aus dem Körper des „Kunden“, anstatt ihn zu putzen. Sehr zum Leidwesen des „Kunden“, der seinen Irrtum häufig zu spät bemerkt.
Dieses Mimikry-Phänomen bemerken wir in aktueller Zeit auch verstärkt bei einigen unserer Mitbewerber. Deshalb möchten wir unsere Kunden auf dieses lästige, gefährliche und in vielen Fällen sehr kostenintensiven Wettbewerbsgebaren aufmerksam machen.
Nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo)
Sammelbegriff für stofflich und energetisch genutzte Biomasse (keine Futter- und Lebensmittel). Es handelt sich hierbei i.d.R. um land- und forstwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe wie Holz, Flachs, Raps, Zucker-stoffe und Stärke aus Rüben, Kartoffeln oder Mais, die nach der Aufbereitung einer weiteren stofflichen oder energetischen Anwendung zugeführt werden.
organischer Trockensubstanzanteil (oTS)
Um den Wasseranteil und die anorganische Substanz reduzierter Anteil eines Stoffgemisches, in der Regel durch Trocknung bei 105 °C und nachfolgendem Glühen bei 550 °C ermittelt.
Pufferkapazität
Die Pufferkapazität ist die Stoffmenge einer starken Säure,die nötig ist,um den pH-Wert auf einen definierten Wert (z.B. 4,4) zu verändern.
Raumbelastung
Organischer Anteil des in den Fermenter eingebrachten Gutes, bezogen auf das nutzbare Fermenterraumvolumen pro Zeiteinheit; Einheit: kg oTS/m³*d.
Schwefeldioxid
Farbloses, stechend riechendes Gas, entsteht beim Verbrennen von Schwefel oder Rösten von Sulfiden. Seine wässrige Lösung ist die schweflige Säure.
Schwefelwasserstoff (H2S)
Brennbares, stark giftiges Gas mit einem unangenehm stechenden Geruch nach faulen Eiern, der jedoch nur in geringen Konzentrationen wahrnehmbar ist.
Stickoxid
Die Gase Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) werden unter dem Begriff NOx (Stickoxide) zusammengefasst. Sie entstehen bei allen Verbrennungsvorgängen (vor allen bei hohen Temperaturen) als Verbindung zwischen dem Stickstoff der Luft und dem Sauerstoff, aber auch durch Oxidation von stickstoffhaltigen Verbindungen, die im Brennstoff enthalten sind.
Substrat
Zur Vergärung mit dem Ziel der Biogasgewinnung vorgesehenes organisches und biologisch abbaubares Material.
Trockensubstanz Anteil (TS)
Wasserfreier Anteil eines Stoffgemisches nach Trocknung bei 105 °C.
Verweilzeit
Durchschnittliche Aufenthaltszeit des Substrates im Fermenter.
Volllaststunden
Zeitraum der Vollauslastung einer Anlage, wenn die Gesamtnutzungsstunden und der durchschnittliche Nutzungsgrad innerhalb eines Jahres auf einen Nutzungsgrad von 100% umgerechnet werden.
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